Sonntag, 27. Januar 2013

Ja, Gedanken fliegen

Ja, Gedanken fliegen
Es geht vorran, vorran in unbekannte Länder
In meinem Gepäck nur das nätigste
In meinem Kopf
nur das Geringste
Zumindest versuche ich sie gering zu halten,
damit sie nicht miteinander balgen
Versuche stets das offensichtliche zu vergessen,
aber nie das andere offensichtliche zu vergessen

Ja, Gedanken fliegen
Die Zahnräder mahlen in der Mühle
Knarzen vor mich hin,
vor mir her
In meinen Gliedern
gelähmte Reste
Sie feiern immernoch keine Feste
Rost den niemand abkratzt,
weil ich mich selbst es nicht traue
zu weit ins eigne Fleisch zu schneiden

Ja, Gedanken fliegen
Das nötigste ist da
Muss es bloss ergreifen
Es wartet still,
aber nicht solang ich will
Warte noch auf das,
was ich wirklich haben will
Eine Kraft
Eine Macht
Disziplin
Warte noch auf mehr Menschen,
die mir sagen was ich will

Ja, Gedanken fliegen
Still wie Vöglein sie schweben
Hoch in den Lüften
Wo auch ich gern wäre
als Chimäre
Wo auch ich gern wäre
als Wolke
Wo auch ich gern wäre
als Regentropfen
Um zu fallen in den Ozean
Um zu werden wie die anderen
Um zu verschmelzen
Ohne zu hetzen

Ja, Gedanken fliegen
Schon bald habe ich Zeit
Ja, schon bald kriege ich Zeit
Denn ich habe sie schon
Das Vakuum vergeht
Die Leere entweicht
Schon bald,
so hoffe ich
Schon bald geht auch die Leere weiter

Ja, Gedanken fliegen
Wenn sie sich an dich schmiegen,
musst du sie zu Ruhe wiegen
Ihnen ein Liedlein singen
und dabei mutig
mit den eignen Tränen ringen

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