Donnerstag, 23. August 2012

Oh mein Tagebuch


Oh mein Tagebuch mein Tagebuch,
was erzählst du mir denn für n Schmu?
Was willst du nur was willst du nur,
sagte ich das nicht schon genug?
Oh mein Tagebuch,
du bist nichtmal Handschriftlich verfasst
Sondern Tippschriftlich,
mit elektronischen Lettern
Wofür hab ich dich erschaffen?
Es ist wie immer,
wie immer
und immer

Fristest du dein Dasein hier allein,
mein Tagebuch
Wollts ja für mich schreiben,
ich mach dir kein Vorwurf
Und doch schmertzt es mir,
dass niemand ausser mir
zu dir dich gesinnt
Sei froh dass du hast kein Blut,
welches in den Adern gerinnt

Und doch bin ich dankbar,
dass ich dich erschuf
Dir erzähl ich so gut wie alles,
denn du kriegst nie genug
Du urteilst nicht,
aber gibst auch kein Rat
Was nicht schlimm ist,
denn guter Rat
und treues Gehör,
frei von Missbehagen,
ist bei mir schon wahrlich rar

Und wer weiss
Vieleicht werde ich bald gestört genug,
dass du annimmst Gestalt
Mich begleitend und annehmend ein Gehör,
annehmend eine für mich hörbar Stimme
Fühlbar Berührung
Mir erfüllst meine sehnlichsten Wünsche
Dafür dann,
werde ich gern gestört
Dann ist mir egal,
ob du nur Illusion
Denn die Illusion,
die ziehe ich vor,
dem schon unerträglich Schmerz
der Jahrelang Einsamkeit,
dem Schmerz der Unfähigkeit
Verbindungen die da sind zu fühlen

Oh mein Tagebuch mein Tagebuch
Der Schmerz wird größer,
meine Verzweiflung auch
Ich bitte dich,
werd lebendig
für mich
Ich halt
den ganzen Schmerz
der Jahre
nichtmehr
lange
aus

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